Trugbilder und Scheingüter Der Mensch unserer Zeit gleicht einem Fieberkranken, der von einem unsichtbaren Verfolger von Trugbild zu Trugbild gepeitscht wird. Immer, wenn er glaubt, es erfasst zu haben, zerrinnt es ihm unter den Fingern. Der Eine jagt nach unverlierbaren, mündelsicheren Geldeswerten. Er kauft, verkauft, kauft von neuem, um endlich zu merken, dass er in bodenlose Fässer schöpft. Der Andere schwört auf die Parteien, sammelt Ehren, Würden und Flugblätter. Aber die Parteien wandeln sich von heute auf morgen, sie halten nie, was sie versprechen, weil sie um Anhänger zu werben immer mehr versprechen müssen, als sie halten können. Ein Dritter sammelt Rabattmarken als wertbeständige Güter, im Grunde völlig illusorische Werte, ein vierter altes Porzellan, ein einziger Umzug genügt, um all seinen unbezahlbaren Besitz in Scherben zu schlagen. Ein Fünfter lebt nur für gutes Essen und Trinken und beschließt seine Tage vielleicht mit Magenkrebs im Krankenhause.