Morde an den Regimekritikern: Das dunkelste Kapitel der sozialistischen DDR-Diktatur
Der 8. November 1987 war ein Schicksalstag im Leben von Freya Klier. Es war der Tag, an dem die Stasi versuchte, sie und ihren Mann Stephan Krawczyk zu ermorden. Doch sie waren kein Einzelfall. In diesem Buch lässt Freya Klier viele Zeitzeugen und Betroffene zu Wort kommen, die ein bislang noch nicht systematisch aufgearbeitetes Kapitel der DDR-Geschichte beleuchten: die systematischen Mordversuche eines Staates an unliebsam gewordenen Bürgern. Nicht zuletzt der Fall Nawalny oder die demokratische Opposition in Belarus zeigen, wie lebendig die Tradition in manchen postsozialistischen Ländern noch heute ist.
»91.000 hauptamtliche Mitarbeiter waren bei der Staatssicherheit der DDR beschäftigt - hochbezahlt und meistens auch hocheffizient. Sie haben nicht allein vor sich hingewerkelt, sondern in verschiedenen zusammengestellten Gruppen gearbeitet, je nach Bedarf. Im Vorfeld ihrer Aktionen haben sie die Inoffiziellen Mitarbeiter zum Einsatz gebracht, die IM. Und nur über deren Handeln und Wirken können wir in unseren Akten lesen. Sie alle sind für mich schuldig an dem, was der DDR-Geheimdienst in rund vierzig Jahren und darüber hinaus Menschen angetan hat - physische und psychische Erkrankungen, den sofortigen oder schleichenden Tod, auch den späteren und damit schwerer zu verifizierenden Tod.« Freya Klier
Der Fortbestand der Mordanschläge reicht bis in die Gegenwart
Arrangierte Unfälle, Giftmorde, Verstrahlungen - die Liste der Methoden der Staatssicherheit, unliebsame Bürger aus dem Weg zu schaffen, ist lang. Noch viel länger ist die Liste derjenigen, die den Attentaten der Stasi zum Opfer fielen oder ihnen nur knapp entkommen konnten.
Eine Blutspur, die sich vom Beginn der DDR bis in unsere Tage verfolgen lässt.