Im Namen des Volkes?
Das Strafrecht polarisiert, fasziniert und empört wie kaum ein anderes Thema. Immer wieder gibt es Straftaten, die uns verunsichern, da sie unsere grundlegenden Werte infrage stellen. Diese Verunsicherung wächst, wenn es zum Prozess kommt. Die Urteile der Gerichte sind für viele Bürger häufig nicht nachvollziehbar: Einer aktuellen Umfrage zufolge halten fast 60 Prozent der Bevölkerungen die Verurteilungen durch deutsche Strafgerichte für »zu milde«.
Wenn Recht und Rechtsempfinden aber zu sehr auseinandergehen, schwindet das Vertrauen in Justiz und Rechtsstaat.
Elisa Hoven, unter anderem Richterin am Sächsischen Verfassungsgericht, und Thomas Weigend, ehemaliger Leiter des Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht, greifen in ihrem Buch spektakuläre und prominente Fälle auf, die verwundert oder empört haben. Sie erklären, ob ein Kannibale ein Mörder ist, man einen Einbrecher erschießen darf und ob es richtig ist, dass ein 13-jähriger Vergewaltiger nicht verurteilt wird.
Sie zeigen, wie es zu den Urteilen kam und weshalb das Recht so ist, wie es ist. Das Buch macht deutlich, wo die Stärken unseres Rechtssystems liegen, und wo Recht und Gerechtigkeit in Konflikt treten.