Wie Edward Snowden zum Whistleblower wurde - erzählt von ihm selbst
Edward Snowden riskierte alles, um das System der weltweiten Massenüberwachung durch die US-Regierung aufzudecken.
Als Datenspezialist und Geheimnisträger für NSA und CIA enthüllt Edward Snowden, dass die US-Regierung heimlich das Ziel verfolgt, jeden Anruf, jede SMS und jede Mail zu überwachen. Das Ergebnis wäre ein nie da gewesenes System der Massenüberwachung, mit dem das Privatleben jeder einzelnen Person auf der Welt durchleuchtet werden kann.
Zum ersten Mal erzählt er die Geschichte selbst. Dabei geht er das Risiko ein, seine Familie, sein Heimatland und die Frau, die er liebt, nie mehr wiederzusehen.
»Geben Sie es zu. Sie mögen Heldenfilme. Sie können gar nicht genug von Helden bekommen. Kinokassen lügen nicht: Avengers: Endgame ist mit einem Einspielergebnis von 2,7 Milliarden Dollar der kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten. Rambo 5 läuft schon. Terminator 6 startet in Kürze. Und halt: Kommt nicht bald ein neuer Teil von Star Wars? Doch das ist Fiktion. Eine echte Heldengeschichte gibt es derzeit als Buch.« Mit diesen Sätzen beginnt Milosz Matuschek seinen Kommentar zu Permanent Record in der Neuen Zürcher Zeitung. Und er konstatiert:
»Wer die Freiheit aller verteidigt hat, sollte nicht selbst in Unfreiheit leben müssen! Nicht die Geschichte sollte Helden in ferner Zukunft recht geben, wir sollten es in der Gegenwart tun.«
Was sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn Edward Snowden in keinem westlichen Land Asyl bekommt (in keinem Land der EU und auch nicht in der Schweiz) und in den USA sogar mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe bedroht wird?
Dieses Buch bringt den wichtigsten Konflikt unserer Zeit auf den Punkt: Was akzeptieren wir - und wo müssen wir anfangen Widerstand zu leisten?
»Ein einzelner Mann kann den Motor der Welt stoppen«, schreibt Ayn Rand in ihrem libertären Roman Der freie Mensch, der zu den großen Inspirationsquellen des jungen Snowden gehörte, wie es im gleichnamigen Film aus dem Jahr 2016 heißt. Manchmal vermögen Bücher echte Helden hervorzubringen und das Urteilsvermögen besser zu schärfen als das Diplom einer Eliteuniversität. Milosz Matuschek beendet seinen Kommentar in der NZZ mit den Sätzen: »Ach ja: Der Snowden-Film war einer der größten Kinoflops des Jahres 2016 - die Welt schaute lieber Captain America: Civil War. Was für eine Tragödie.«