Ein kritischer Blick auf die Erziehung muslimischer Jungen
Sie brechen öfter die Schule ab, sind häufiger arbeitslos und gewalttätig. Zudem sind sie oft anfällig für religiöse oder nationalistische Radikalisierung. Muslimische Jungen sind die neuen Bildungsverlierer. Vermeintliche Ursachen sind schnell gefunden: mal ist es das Bildungsniveau der Eltern, mal die gesellschaftliche Ausgrenzung. Doch weder der Staat steht den Jungen im Weg noch sie sich selbst - es sind die Eltern.
In der hitzig geführten Debatte kommt die Lebensrealität muslimischer Jungen zu kurz, findet Ahmet Toprak. Ausgehend von seiner Forschung, seinen Erfahrungen als Sozialarbeiter und seiner eigenen Biografie belegt er, dass der gesellschaftliche Misserfolg der Jungen in erster Linie an der Erziehung im Elternhaus liegt. Hier legen die Mütter den Grundstein für Unselbstständigkeit. Hier ziehen die Väter spätere Machos groß.
Analytisch stark und unterstützt mit vielen Fallbeispielen zeigt Toprak die Gründe für das Versagen der Erziehung in muslimischen Familien auf und macht unmissverständlich klar, was sich ändern muss, damit Integration funktionieren kann.