9000 Arzneimittel geprüft und bewertet
Nach einer Studie der Stiftung Warentest verschreiben Ärzte in Deutschland oft unwirksame Medikamente. Darüber hinaus seien rund ein Viertel der geprüften Arzneien für die Behandlung der jeweiligen Krankheit »wenig geeignet«, teilte die Stiftung Warentest bei der Vorlage ihres Reports Medikamente im Test mit.
Die Studie deckt 80 Prozent des deutschen Arzneimittelmarktes ab. Unter den negativ bewerteten Marken sind auch führende Hersteller. Die Pharmaindustrie macht ein Fünftel ihres Umsatzes mit solchen wenig geeigneten Arzneien. Bedenklich sei zudem, dass Tausende Präparate im Handel seien, die niemals geprüft worden sind. Von den angebotenen 45 000 Medikamenten seien nur die Hälfte zugelassen, da es viele Gesetzeslücken gebe, kritisiert die Stiftung. Sie stützt sich dabei auf Experten sowie Studien der Fachliteratur.
Wie zu erwarten war, ließ der lange Arm der Pharmalobby nach diesen Veröffentlichungen nicht lange auf sich warten: Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller ließ mit einer einstweiligen Verfügung den Vertrieb der 1. Auflage des Vorgängerbuches Handbuch Medikamente stoppen, konnte sich letztendlich jedoch nicht durchsetzen, sodass dieser wertvolle Ratgeber für jedermann zugänglich bleibt.
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