Wer die Brutalität des russischen Geheimdienstes verstehen will, muss dieses Buch lesen
Nach intensiver Recherche in russischen und deutschen Archiven zeichnet Christian Neef ein neues Bild der Anfangsjahre der Sowjetischen Besatzungszone nach 1945. Von Beginn an malträtierte der sowjetische Geheimdienst die Bewohner des besetzten Gebietes und konterkarierte damit die Politik der von Moskau eingesetzten Militärverwaltung.
Als »Schattenregime« war das NKWD verantwortlich für die Verhaftung, Verschleppung und Ermordung von Menschen, die willkürlich als Abweichler oder gar Verräter gesehen wurden. Auch die Entführung wichtiger Wissenschaftler und materielle Demontagen geschahen auf geheimdienstliche Anweisung – alles im Einvernehmen mit Stalin.
Neef stellt viele an den Aktionen beteiligte NKWD-Funktionäre vor. Er schildert diese Anfangsjahre, in denen Schrecken verbreitet und ein langfristiges Klima des Misstrauens aufgebaut wurde, und erklärt mit Blick auf deren Vor- und Nachgeschichte das Kontinuum von Angst und Gewalt, von dem das sowjetische Staatswesen gekennzeichnet war.
80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges: neue Erkenntnisse über die sowjetischen Verbrechen im Nachkriegsdeutschland.